Grundsätze und Konzepte
Unsere Behandlungskonzepte verbinden modernste psychotherapeutische, biologische und soziotherapeutische Therapieansätze.
Weddinger Modell
Seit Dezember 2010 arbeiten wir nach dem so genannten „Weddinger Modell“. Der Fokus des Weddinger Modells liegt auf einer Individualisierung der Behandlung mit Stärkung von Ressourcen und Selbstwirksamkeit der Patienten, Erhalt und Wiedergewinn von Autonomie ebenso wie der Übernahme von Verantwortung in der eigenen Therapie.
Durch Einbeziehung aller Mitarbeiter und Berufsgruppen ist erstmals die Umsetzung eines solchen Konzeptes in einer Klinik gelungen. Das Therapiekonzept wurde in der Versorgungsregion Wedding der PUK Charité im St. Hedwig-Krankenhaus entwickelt.
Das Weddinger Modell beinhaltet grundlegende Veränderungen von unter anderem stationärer Strukturen mit dem Ziel, eine umfassendere Einbeziehung und Transparenz in der Therapie für Patienten und deren Bezugspersonen zu ermöglichen. Zudem bedeutet es einen Perspektivwechsel, der von einer Sichtweise Abschied nimmt.
Mit dem „Weddinger Modell” wurde ein neues Therapiekonzept für psychiatrische Krankenhäuser entwickelt, welches auch in einem urbanen Problembezirk eine heilungsfördernde therapeutische Haltung beim Personal gewährleisten kann. Ziele und Ergebnisse der Behandlung werden durch die Patienten bestimmt und richten sich nach deren wesentlichen Werten, Lebenszielen und Bedürfnissen. Vorhandene Bewältigungsstrategien und Selbstheilungsmechanismen werden in professionelle Therapieverfahren integriert. Der Fokus liegt dabei auf eine Individualisierung der Behandlung mit Stärkung von Ressourcen und Selbstwirksamkeit, Erhalt und Wiedergewinn von Autonomie ebenso wie die Übernahme von Verantwortung in der eigenen Therapie. Dabei ist die Stärkung von Multiprofessionalität in den Behandlerteams die tragende Basis des „Weddinger Modells”.
Die DGPPN hat am 24. November 2011 in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit zum zweiten Mal den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten DGPPN-Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik verliehen. Ausgezeichnet wurden die Initiatoren des „Weddinger Modells“ – eines patientenzentriertem, trialogisch ausgerichteten Behandlungskonzepts. Die Preisverleihung fand am 24. November 2011 im Rahmen des diesjährigen DGPPN-Kongresses statt.
Leitbild
Unsere Behandlungskonzepte verbinden modernste psychotherapeutische, biologische und soziotherapeutische Therapieansätze. Nähere Informationen zum Leitbild der Alexianer finden Sie hier.
Ambulant, tagesklinisch und vollstationär
Die Integration von ambulanten, tagesklinischen und vollstationären Angeboten ist uns ein besonderes Anliegen. Auf diese Weise kann ein fließender Übergang von stationärer in ambulante Behandlung sowie schnelle Hilfe im Falle einer erneuten Krise gewährleistet werden.
Die Integration der Angebote gelingt durch:
- Enge Kooperation mit den niedergelassenen Psychiatern und Psychotherapeuten,
- Enge Kooperation mit allen sozialpsychiatrischen Einrichtungen des Bezirkes Mitte,
- Gemeindenahe ambulante psychiatrische Versorgung (PIA Müllerstraße, Tagesklinik Müllerstraße),
- Enge Verzahnung zwischen stationären und ambulanten Angeboten, wie die PIA-Flex und DBT-Flex
- Stationsintegrierte Ambulanzen und Tageskliniken,
- Das Gerontopsychiatrisches Zentrum mit vielfältigen ambulanten und stationären Angeboten
- Ambulante Psychiatrische Pflege,
- Interkulturell-kompetente multiprofessionelle Teams
- Das erste Berliner Modellvorhaben, das eine bedürfnisangepasste Behandlung im Lebensumfeld der Patienten ermöglicht
Therapeutische Kompetenz
Die Psychologen der Klinik arbeiten in den verschiedenen Bereichen mit verhaltenstherapeutischen (z. B. Dialektisch-behaviorale Therapie), tiefenpsychologischen, psychoanalytischen und systemischen Methoden.
Unsere Therapeutischen Dienste sind mit den Bereichen Sozialarbeit, Soziotherapie, Ergotherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie, Tanz-, Physio- und Bewegungstherapie sowie Gartentherapie integraler Bestandteil der Klinik.
Besondere Angebote
Besondere Angebote der Klinik richten sich an Menschen, die sich in einer akuten Krise befinden, den Ausbruch einer Psychose befürchten bzw. erleben oder zum ersten Mal in Kontakt mit psychiatrischen Hilfeangeboten kommen.
Zu diesen Angeboten zählen zum Beispiel die Früherkennungssprechstunde der Klinik, das Depressions- und Kriseninterventionszentrum (DeKIZ) und die Soteria Berlin.
Menschen mit Migrationshintergrund können durch unsere dafür besonders geschulten Mitarbeiter einen gleichwertigen und gleichberechtigten Zugang zur psychiatrischen Versorgung erhalten, mit kultursensibler Diagnostik, Therapie und Pflege.
Prof. Dr. med. Felix Bermpohl, Chefarzt Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Intensivierte Psychotherapie und Beratung
Für Patientinnen und Patienten mit Traumafolgestörungen bieten wir exklusive spezilisierte Angebote mit wissenschaftlich evaluierter psychotherapeutischer Behandlung und Beratung an.
Forschung und Lehre
Im Hinblick auf Forschung und Lehre ist die PUK Charité im SHK Teil der Charité Universitätsmedizin Berlin. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass wir unseren Patientinnen und Patienten die modernsten Diagnose- und Therapieverfahren anbieten können.
Durch intensive und kontinuierliche Fortbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen wir sicher, dass neueste wissenschaftliche Erkenntnisse schnellstmöglich „beim Patienten ankommen“.
Vermittlung psychotherapeutischer Haltung
Unsere Klinik legt großes Augenmerk auf die Vermittlung psychotherapeutischer Haltung und Kompetenzen an die Mitarbeiter aller Berufsgruppen.
Junge ärztliche und psychologische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden daher bei der Aufnahme der psychotherapeutischen Weiterbildung, z. B. im Rahmen der Facharztausbildung, unterstützt.
Unsere Mitgliedschaft in zwei Weiterbildungsverbünden (ZPHU und Berliner Modell) fördert Methodenvielfalt und professionellen Austausch, sowie das indikationsgerechte Angebot von Psychotherapie für unsere Patientinnen und Patienten.
Psychotherapie im Vertiefungsverfahren Verhaltenstherapie
Die Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus hat in Kooperation mit weiteren großen psychiatrische Einrichtungen in Berlin sowie dem Zentrum für Psychotherapie am Institut für Psychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (ZPHU) einen von der Ärztekammer Berlin anerkannten Weiterbildungsverbund für die Facharztweiterbildung Psychiatrie und Psychotherapie (ZPHU-FAWP) gegründet.
Die notwendigen Weiterbildungsermächtigungen für mehrere Personen im Lenkungsausschuss liegen vor. Auf der Grundlage der Weiterbildungsordnung der Berliner Ärztekammer (Kap. 27.1 – Facharzt/Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie) wird der Teil „Psychotherapie“ mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie vom ZPHU angeboten.
Weitere Informationen und Angaben zum nächsten Ausbildungsjahrgang
Psychotherapie im Vertiefungsverfahren tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Die Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus ist Teil des „Berliner Modells“, eines seit mehr als 30 Jahren bestehenden Kooperationsverbundes Berliner psychiatrischer Krankenhäuser und Abteilungen, der die Weiterbildung in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie in enger Verzahnung mit der klinischen Tätigkeit anbietet.
Ziel ist die praxisnahe Vermittlung psychoanalytischer und tiefenpsychologischer Theorien und Behandlungstechniken, welche die frühzeitige Einbeziehung psychodynamischen Denkens und tiefenpsychologischen Handelns auch in den stationär-psychiatrischen Alltag erlaubt.
Weitere Informationen und Angaben zum nächsten Ausbildungsjahrgang
Kooperation mit der Klinik für Schlaf- und Chronomedizin
Wir kooperieren eng mit der Klinik für Schlaf- und Chronomedizin im Hause. Diese hat sich auf die Diagnostik und Therapie von psychiatrisch-neurologischen Störungen des Schlafes spezialisiert.