Minimalinvasive Therapie bei gutartiger Prostatavergrößerung

Das Rezum-Verfahren ist ein innovatives und nachhaltiges Konzept bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung.

Bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung kann zwischen der medikamentösen und der operativen Therapie unterschieden werden. Es kommt immer wieder vor, dass einerseits die Medikamente nicht vertragen werden bzw. die Symptome nicht ausreichend lindern und andererseits eine operative Behandlung mittels Lasertherapie oder Resektion (Schälen) der Prostata zu aufwendig scheinen. Dies trifft vor allem bei moderaten aber doch störenden Beschwerden oder bei älteren Patienten zu. Zudem gibt es Patienten, die eine Operation und ihre Nebeneffekte (wie den trockenen Samenerguss) nicht wollen. Für diese Situation gibt es inzwischen jedoch minimalinvasive Alternativen, die diese spezielle Lücke füllen.

Rezum-Verfahren: Innovativ und nachhaltig

Das Rezum-Verfahren ist innovatives und nachhaltiges Konzept. Dabei wird die Wucherung einer gutartigen Prostata-Vergrößerung mit heißem Wasserdampf behandelt. 

Der eigentliche Eingriff dauert circa 5 bis 10 Minuten. In einer kurzen Narkose oder Lokalanästhesie wird über ein Zystoskop (optisches Instrument, mit dem Harnröhre und Blase eingesehen werden können) ein dünnes Kunststoffröhrchen in das einengende Prostatagewebe gestochen. Über dieses Röhrchen wird ein paar Sekunden lang heißer Wasserdampf in das Prostataadenom geleitet. Dies führt zum Eindampfen des Gewebes, das dann im Lauf der folgenden Wochen vom Körper abgetragen wird.

So können eine Verkleinerung des einengenden Prostatavolumens, ein besserer Durchfluss durch die Harnröhre und damit eine Verbesserung der Symptome erreicht werden. Am Ende des Eingriffs wird ein Dauerkatheter durch die Harnröhre bis in die Harnblase eingelegt. Dieser wird (je nach Ausgangssituation) 2 bis 7 Tage belassen. In den meisten Fällen kommt es schon nach 2 bis 3 Wochen zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden.

Insgesamt ist das Komplikationsrisiko sehr gering. Ein signifikanter Blutverlust oder ein Einschwemmen von Spülflüssigkeit sind nicht zu erwarten. Die Erektions- und insbesondere die Ejakulationsfähigkeit bleiben erhalten. Das Risiko einer erneuten Operation liegt nach 5 Jahren bei 4,4 Prozent, das Risiko einer erneuten medikamentösen Therapie liegt bei 11,1 Prozent.

Zu beachten ist, dass sich die Wirkung erst nach 2 bis 3 Wochen einstellt. Das behandelte Gewebe muss erst vom Körper abgebaut werden.

Die Tabelle zeigt beispielhaft die Symptom-Konstellationen, die für das Rezum-Verfahren bzw. eine HoLEP-Therapie sprechen.

Rezum Holmium Laser Enukleation
der Prostata
Milde bis moderate Symptome Harnverhalt, hohe Restharnmengen
Als Alternative zur medikamentösen
Therapie
Medikamentöse Therapie
reicht nicht aus
Wunsch nach Erhalt der
Ejakulationsfähigkeit
Sehr große Prostatadrüsen
Wunsch nach schneller
Rückkehr in den Alltag
 

Nach derzeitigem Kenntnisstand können mit dem Rezum-Verfahren nur bei korrekter Auswahl geeigneter Patienten gute Ergebnisse erreicht werden. Bei diesen Patienten bleibt eine erneute Operation die Ausnahme (< 5 Prozent).
Bei vielen Patienten mit stärker ausgeprägter Prostataerkrankung ist und bleibt die Holmium-Laser-Enukleation (HoLEP) die Therapie mit den besten Ergebnissen, weshalb sie in vielen Situationen bevorzugt werden sollte.
Ob sich das Rezum-Verfahren tatsächlich für die Behandlung Ihrer Beschwerden eignet, kann in einem gemeinsamen Gespräch geklärt werden – gerne zunächst auch telefonisch.